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14.06.2023

Patientenmonitor 2022Gesundheitsversorgung mangelhaft

Berlin (pag) – Im Krisenjahr 2022 sind deutliche Lücken in der ambulanten medizinischen Versorgung in Deutschland sichtbar geworden. Viele Menschen hatten Schwierigkeiten, Arzttermine und zum Teil lebenswichtige Medikamente zu bekommen. Auch bei der Umsetzung von Patientenrechten hapert es in der Praxis noch, geht aus dem Monitor Patientenberatung 2022 hervor.

„Für Patienten ist schwierig geworden, in eine dauerhafte Versorgung zu kommen“, berichtet der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD), anlässlich der Vorstellung des Monitors, den die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) jährlich herausgibt. Probleme gab es demnach vor allem mit der Terminsuche bei Psychotherapeuten sowie bei Fach- und Hausärzten. Wichtig sei insbesondere die kontinuierliche Versorgung chronisch kranker Menschen, so Schwartze.

Der psychosoziale Beratungsbedarf war laut der Erhebung ebenfalls erheblich. Das unterstreiche, wie wichtig ein niedrigschwelliges Informations- und Beratungsangebot sei: „Darum habe ich mich für die Überführung der Unabhängigen Patientenberatung in eine Stiftung eingesetzt und werde diesen Übergangsprozess eng begleiten“, betont Schwartze. Zum geplanten Starttermin am 1. Januar 2024 werde das Patientenangebot zur Verfügung stehen.

Rund 15.300 Beratungen der UPD bezogen sich auf ärztliche Berufspflichten und Patientenrechte. Viele Fragen gab es erneut zu Behandlungsfehlern: Um solche nachzuweisen, müssten Betroffene die Patientenakte lesen können. Hier stoßen Patienten aber trotz klarer gesetzlicher Regelungen immer wieder an Grenzen, zeigt die Erhebung. Schwartze will sich deshalb für ein Patientenrechtsstärkungsgesetz einsetzen.
Die Arzneimittelengpässe waren ein weiteres wichtiges Thema bei der UPD, die 2022 rund 123.560 Beratungen geführt hat. „Gerade wenn lebenswichtige Medikamente nicht verfügbar sind, löst das bei Patienten und deren Angehörigen oft Wut und Verzweiflung aus“, sagt UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede.

Der Monitor, der jährlich erscheint, zeigt auf Grundlage der dokumentierten Beratungen der UPD Missstände und Problemlagen im Gesundheitswesen auf.

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