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14.12.2023

UPD-Jahresbericht Kassenthemen sind Spitzenreiter

Berlin (pag) – Wann die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) als Stiftung ihre Arbeit aufnimmt, ist derzeit ungewiss. Die alte Führung hat aber noch ihren letzten „Monitor Patientenberatung“ veröffentlicht, in dem sie auf ihre Tätigkeit vom 1. Januar bis 30. April 2023 blickt. Die meisten Beratungen befassen sich mit Leistungsansprüchen gegenüber Kostenträgern wie Kranken- und Pflegekassen.

9.891 Beratungen finden zu diesem Thema statt. In den meisten Fällen geht es dabei um Krankengeld (3.556) und Pflegeleistungen (2.174). In den Top 5 Beratungsthemen folgen Patientenrechte und ärztliche Berufspflichten (5.101), Krankenkassenmitgliedschaft und -beiträge (2.100), Verdacht auf Behandlungsfehler (1.503) und Zuzahlungen und andere Geldforderungen (1.160). Bei den Behandlungsfehlern beklagen die Patienten, die die UPD kontaktierten, in erster Linie die mangelnde Kommunikation. „Die Beratung zeigt, dass viele Ratsuchende durchaus verstehen, dass Fehler passieren können. Sie verstehen aber nicht, wenn nicht offen und ehrlich damit umgegangen wird“, heißt es im Jahresbericht. Auch gegenüber den Krankenkassen beklagen die Patienten laut Monitor eine „schwierige Kommunikation“. Hinzu komme, „dass Krankenkassen oft nicht rechtmäßig handeln“. Für Kritik an der UPD als Stiftung sorgt in der jüngsten Vergangenheit, dass die Unabhängigkeit von den Krankenkassen nicht mehr gegeben ist, da der GKV-Spitzenverband Stiftungsgründer ist und sich die meisten Beratungsthemen um Probleme mit den Kassen drehen.

Die Veröffentlichung nutzt Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der alten UPD, für eine Bilanz: „Ein Thema, das sich leider wie ein roter Faden durch die Jahre und quer durch alle Beratungsbereiche zieht, ist die ausbleibende oder ungenügende Umsetzung von politischen Vorhaben und gesetzlichen Regelungen in der Praxis des Gesundheitswesens“, bedauert er. Besonders die Digitalisierung bleibe hinter den Erwartungen zurück. In der ambulanten Versorgung berichtet Krumwiede von langen Wartezeiten bei Fachärzten und Psychotherapeuten. Generell wünscht er sich: „Wir brauchen eine Transparenzoffensive im Gesundheitswesen“.

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