Mitbestimmung Patientenvertreter verlangen mehr Unterstützung
Düsseldorf (pag) – Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Selbsthilfe fordert, dass die Patientenvertretung organisatorisch gestärkt werden soll. Derzeit seien die Vertreterinnen und Vertreter von Betroffenen in den gesundheitspolitischen Gremien mit einem „kaum zu bewältigenden Arbeitsvolumen“ konfrontiert und erfahren nach Auskunft des BAG-Geschäftsführers Dr. Martin Danner lediglich unzureichende organisatorische Unterstützung.
Nur wenn Patientenorganisationen in die Lage versetzt werden, die wissenschaftliche Evidenz patientenorientiert auszuwerten, könnten sie das Antragsrecht zur Überprüfung von Behandlungsmethoden auch optimal ausüben und auch die Patientensicht im Rahmen der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen in die Bewertungsprozesse besser einbringen, argumentiert Danner. Er ist Sprecher des Koordinierungsausschusses der Patientenvertretung.
Zum Hintergrund: Derzeit sind 300 Vertreter und neun Sprecher der Patientenvertretung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) aktiv. Organisatorische Unterstützung erfahren sie dabei der BAG zufolge nur unzureichend. Das muss sich aus Sicht der Selbsthilfeorganisation dringend ändern. „Es braucht entsprechende Ressourcen, um interessierte Patientinnen und Patienten überhaupt erst über die Beteiligungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen informieren und gegebenenfalls im Vorfeld der Mitwirkung in Gremien für die Arbeit dort qualifizieren zu können“, sagt Danner. Das würde auch die bereits beim G-BA und in anderen Gremien tätigen ehrenamtlichen Patientenvertreter, insbesondere die Sprecher beim G-BA, entlasten. Auch in anderen Gremien des Gesundheitswesens, wie etwa dem Qualitätsausschuss Pflege oder auf der Landesebene, benötige die Patientenvertretung stärkere Unterstützung.
Die BAG Selbsthilfe koordiniert von Anfang an die Patientenvertretung im G-BA und stellt die meisten Patientenvertreter aus den Reihen ihrer 120 Mitgliedsverbände. Unterstützt wird sie dabei von der Stabsstelle beim G-BA.