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10.09.2020

GKV-Finanzen Kassen brauchen 2021 fast 17 Milliarden Euro

Berlin (pag) – 16,6 Milliarden Euro benötigt die Gesetzliche Krankenversicherung im kommenden Jahr extra, damit der Zusatzbeitrag stabil bleiben kann. Diese Summe nennt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Rande einer Pressekonferenz nach einem Gespräch mit Kassenvertretern.

„Es braucht einen Bundeszuschuss in die Krankenversicherung“, meint Spahn. Wie und in welchem Umfang – das will er in der Großen Koalition unter anderem mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) klären.

Diese Aussage ist ganz im Sinne des GKV-Spitzenverbandes, dessen Vorstandsvorsitzende Dr. Doris Pfeiffer vom einem „offenen und konstruktiven Gespräch“ mit dem Bundesgesundheitsminister über die Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung spricht. „Die umfassenden Coronamaßnahmen, also der Rettungsschirm für die Arztpraxen, Sonderleistungen für Kliniken, der Pflegerettungsschirm und vieles mehr, haben deutliche Spuren beim Gesundheitsfonds und den einzelnen Kassen hinterlassen“, hält sie fest.

Im Oktober 2019 hat das BMG den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für dieses Jahr auf 1,1 Prozent festgelegt. Pfeiffer geht davon aus, dass die Kassen 2020 wegen der Haushaltsführung der vergangenen Jahre ohne Beitragserhöhung auskommen. „Aber um einen flächendeckenden Anstieg der Zusatzbeiträge im kommenden Jahr zu vermeiden, braucht es für 2021 einen extra Bundeszuschuss für den Gesundheitsfonds“, sagt sie. Ansonsten müsste der Zusatzbeitrag auf 2,19 Prozent angehoben – also verdoppelt – werden, geht aus einer Prognose von Kassen und dem Bundesgesundheitsministerium hervor, die der Presseagentur Gesundheit vorliegt.

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