gematik E-Rezept einlösen mit eGK
Berlin (pag) – Früher als geplant soll das Einlösen des E-Rezepts mittels elektronischer Gesundheitskarte (eGK) möglich werden. Das hat die Gesellschafterversammlung der zuständigen gematik beschlossen. Das Gremium sieht außerdem keine Alternative zum Konnektortausch.
Patienten sollen schon bald mit ihrer eGK E-Rezepte für verschreibungspflichtige Arzneimittel einlösen können. Ursprünglich war die neue Funktion erst für kommendes Jahr geplant. Ärzte speichern das E-Rezept auf der Karte und die Patienten können es anschließend in der Apotheke vor Ort einlösen. „Eine komfortable und praxistaugliche Lösung für Versand- und Onlineapotheken und deren Kunden wird derzeit eruiert“, heißt es in einer Mitteilung der gematik. Die neue Funktion soll so bald wie möglich zur Verfügung stehen. Die Veröffentlichung der Spezifikation für die eGK-Lösung werde voraussichtlich Anfang September im Fachportal der gematik bereitgestellt.
In vielen Praxen werden aktuell die Konnektoren ausgetauscht. Die Gesellschafterversammlung hat alle Alternativen betrachtet und kommt zu dem Ergebnis: „Bei allen bis August 2023 ablaufenden Konnektoren ist der Austausch weiterhin die einzig sinnvolle Alternative.“ Für Geräte, die danach ablaufen, seien Wahlmöglichkeiten für den TI-Anschluss einer medizinischen Einrichtung denkbar, neben dem Konnektortausch zum Beispiel eine Laufzeitverlängerung der TI-Gerätekarte oder ein Anschluss über eine Rechenzentrumslösung.
„Dieser Beschluss lässt die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen aktuell vollkommen im Unklaren, was verbindliche Aussagen zu möglichen Alternativen eines Konnektorentauschs angeht“, beklagt die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf Anfrage gegenüber der Presseagentur Gesundheit. Der Verband ist Gesellschafter der gematik und habe bei der Abstimmung mit Nein gestimmt. „Wir sind sehr enttäuscht, auch darüber, dass offenbar das Interesse insgesamt gering ist, die Frage zu klären, ob dreistellige Millionenausgaben, die der Konnektorentausch kosten wird, wirklich notwendig sind.“