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15.02.2021

Krebsbekämpfung EU-Plan und Nationale Dekade

Berlin (pag) – Vier Milliarden Euro ist der Europäischen Union der Plan gegen Krebs wert. Mit diesem Geld will die EU in Prävention, Früherkennung, Diagnose und Behandlung, und Lebensqualität von Krebskranken und -überlebenden investieren.

„In den kommenden Jahren wird der Schwerpunkt des EU-Plans gegen Krebs auf Forschung und Innovation liegen, er wird sich das Potenzial von Digitalisierung und neuen Technologien zunutze machen und Finanzierungsinstrumente mobilisieren, um die Mitgliedstaaten zu unterstützen“, kündigt die EU-Kommission an. Auf der To-do-Liste stehen eine EU-Plattform zur Verbesserung des Zugangs zu Krebsarzneimitteln sowie ein fachübergreifendes Schulungsprogramm. Ziel ist es, dass alle Betroffenen Recht auf hochwertige Versorgung, Diagnose und Behandlung sowie gleichberechtigten Zugang zu Medikamenten bekommen. Geplant sind außerdem ein Register der Ungleichheiten in der Krebsbekämpfung, ein EU-Programm zur Früherkennung sowie ein unionweites Netz von Krebszentren.

Ähnlichen Zielen fühlt sich die deutsche Initiative Nationale Dekade gegen Krebs verpflichtet. Vor Journalisten ziehen Akteure nach zwei Jahren Bilanz. „Konkret fördern wir interdisziplinäre Verbünde zur Erforschung der Prävention von Darmkrebs bei jüngeren Menschen“, nennt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) einen Fokus. Außerdem ist die Erweiterung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) an vier – statt bisher zwei – Standorten anvisiert. Neben Heidelberg und Dresden sollen Berlin, Essen/Köln, Stuttgart/Tübingen-Ulm und Würzburg hinzukommen. Zudem werde die Forschung zur Tumorheterogenität gefördert.

Prof. Dirk Jäger, geschäftsführender Direktor des NCT-Standorts Heidelberg, erhofft sich von der Initiative mehr maßgeschneiderte Therapien, denn jede Tumorerkrankung  stelle ihre eigene Tumorentität dar. Helfen könnte dabei die mRNA-Technolgie. Sie findet nicht nur im Corona-Impfstoff von BioNTech Anwendung, sondern eigne sich auch für die individuelle Krebstherapie, hält PD Dr. Özlem Türeci, fest. Sie ist nicht nur BioNTech-Gründerin, sondern auch Mitglied im Strategiekreis der Dekade.

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