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20.01.2022

KampagneMehr Gerechtigkeit beim Zugang zur Krebsversorgung

Genf (pag) – Lücken in der Krebsversorgung zu schließen ist das Ziel einer neuen Kampagne. Die Union for International Cancer Control (UICC) startet sie zum Weltkrebstag am 4. Februar.

Die auf drei Jahre angelegte Kampagne soll Hindernisse aufdecken, die mit sozioökonomischen Faktoren, Stigmatisierung und Diskriminierung zusammenhängen. Viele Menschen auf der ganzen Welt werden durch diese Barrieren daran gehindert, lebensrettende Präventionsdienste, Diagnostik, Behandlung und Pflege in Anspruch zu nehmen. Das führe zu großen Unterschieden bei den Risiken, an Krebs zu erkranken und zu überleben, betont die UICC.

„Bis zum Jahr 2030 werden schätzungsweise 75 Prozent aller vorzeitigen Todesfälle durch Krebs in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auftreten“, warnt Unionspräsident Prof. Anil d'Cruz. Allerdings bestehen die Versorgungslücken nicht nur zwischen ressourcenstarken und ressourcenschwachen Ländern. Auch innerhalb einzelner Länder gebe es Ungleichheiten zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufgrund von Diskriminierung oder Annahmen, die das Alter, den kulturellen Kontext, die Geschlechternormen, die sexuelle Orientierung, die ethnische Zugehörigkeit, das Einkommen, das Bildungsniveau und den Lebensstil betreffen. „Diese Faktoren verringern potenziell die Chance einer Person, Krebs zu überleben – und sie können und müssen angegangen werden“, fordert d'Cruz, der ein leitender Onkologe an der Apollo-Krankenhauskette in Indien ist.

Die Organisation weist darauf hin, dass die Pandemie zu erheblichen Unterbrechungen der Krebsversorgung geführt und bestehende gesundheitliche Ungleichheiten verschärft habe. Es bestehe ein hohes Risiko, dass die Zahl der Krebserkrankungen, die in einem späteren Stadium diagnostiziert werden, und damit auch die krebsbedingten Todesfälle zunehmen. Die Kampagne soll das Bewusstsein für diese Lücke in der Krebsversorgung schärfen und zu mehr Gerechtigkeit aufrufen.

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