Direkt zu:

24.08.2023

Industrie Bundesregierung erarbeitet Pharmastrategie

Berlin (pag) – Mit einem 17-Punkte-Plan will die Regierung den Pharmastandort Deutschland stärken und international wettbewerbsfähig machen. Das geht aus dem ressortübergreifenden „Strategiepapier 1.0“ hervor, welches der Presseagentur Gesundheit vorliegt. Die Umsetzung sehen die Autoren vorwiegend in der Hand der drei Bundesministerien für Gesundheit (BMG), Bildung und Forschung (BMBF) und Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

In dem 13-seitigen Papier steht: „Politik und Unternehmen müssen gemeinsam Antworten finden auf den wachsenden Kosten- und Konkurrenzdruck aus dem Ausland, Fachkräftemangel, plötzlich angespannte Lieferketten und sich immer wieder ändernde Rahmenbedingungen.“ Als ein Ziel wird die Verschlankung des Zulassungsverfahrens und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Rahmen des EU-Pharmapakets definiert. Darum soll sich federführend das BMG kümmern.
Einen weiteren Schwerpunkt legt die Regierung auf Förderung von Industrie und Wissenschaft. Im Aufgabengebiet des BMWK sehen die Verfasser die Errichtung eines „Fonds zur gezielten Förderung von Innovationen, Translation und Versorgungssicherheit in Deutschland“. Als Vorbild könne Frankreich dienen. Dort soll ein 7,5 Milliarden Euro schwerer Innovationsfonds für die Gesundheitsindustrie aufgelegt werden. Ferner will die Ampelkoalition Unternehmen besser mit Wissenschaft und akademischer Forschung vernetzen.
Optimierungsbedarf sieht das Exposé bei den Klinischen Studien, Planungs- und Genehmigungsverfahren sollten beschleunigt werden. Vorgesehen ist eine Bündelung und Vereinfachung der ethischen Bewertungs- und fachlichen Genehmigungsverfahren in der präklinischen Entwicklung – Federführung: BMG.
Bei der Forschung sehen die Autoren großes Potenzial im Europäischen Gesundheitsdatenraum sowie auf nationaler Ebene im geplanten Gesundheitsdatennutzungsgesetz. Ins Aufgabengebiet des BMG fällt laut Strategiepapier die Prüfung einer federführenden Datenschutzaufsicht für länderübergreifende Forschungsvorhaben.

Am Rande eines Treffens der G20-Gesundheitsminister in Indien hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach erst kürzlich angekündigt, die Bedingungen für medizinische Forschung in Deutschland verbessern zu wollen.

Verwandte Artikel