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16.02.2023

gematik Startschuss für digitale GesundheitsID

Berlin (pag) – Ab 2024 sind Krankenkassen gesetzlich verpflichtet, ihren Versicherten eine digitale Identität anzubieten. Damit soll der Zugang zu elektronischen Gesundheitsleistungen und Services komfortabler und sicherer werden. Als ersten Schritt hat die gematik jetzt die Spezifikation, also die technische Ausgestaltung, der digitalen GesundheitsID veröffentlicht.

Erste Krankenkassen könnten bereits im Laufe dieses Jahres ihren Versicherten die Identität anbieten, vermutet die gematik. Digitale Identitäten sollen es Versicherten ermöglichen, sich künftig über ihr Smartphone in Apps für das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte einzuloggen. „Bekannt ist das bereits aus vielen anderen Lebensbereichen, zum Beispiel beim Zugang zum Bankkonto, Login zum Twitter-Account oder beim Entsperren des Smartphones“, heißt es in einer Mitteilung. Die Nutzung ist für Anwender freiwillig. Ab 2026 kommt laut gematik eine weitere Funktion hinzu: Patienten brauchen dann keine elektronische Gesundheitskarte mehr als Versicherungsnachweis in der Praxis, sondern können sich mit ihrer GesundheitsID ausweisen.

„Um den Einsatz der digitalen Identität vor Missbrauch zu schützen, ist die gängige Zwei-Faktor-Authentifizierung vorgesehen“, so die gematik weiter. Dazu habe man sich bereits mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Prof. Ulrich Kelber, und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) abgestimmt. Offenbar konnte man hier nur auf einen kleinen gemeinsamen Nenner kommen, denn die veröffentlichte Spezifikation sieht vorerst nur folgende Optionen vor: Anmeldung über die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises oder über die elektronische Gesundheitskarte mit PIN.

Die gematik und die Krankenkassen fordern „eine dauerhaft einfache und komfortable Anmeldung“, damit digitale Anwendungen von möglichst vielen Menschen genutzt werden. Dazu gehörten die Optionen, auf Karten bei der Anmeldung zu verzichten und biometrische Merkmale zu nutzen. Über eine entsprechende Erweiterung der Spezifikation stehe die gematik aktuell mit ihren Gesellschaftern sowie Kelber und dem BSI im Austausch.

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