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29.01.2019

Forschung Initiativen für seltene Erkrankungen

Berlin (pag) – Die EU investiert Millionen in die Erforschung seltener Krankheiten. Auch in Deutschland gibt es eine neue Initiative: Ein   wird von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen ausgeschrieben. Das Kolleg soll wissenschaftlich hochtalentierten jungen Ärzten ermöglichen, Forschung und Patientenversorgung effektiv zu verbinden.

Der Transfer von Forschungsergebnissen in die Therapie soll durch das Kolleg verbessert werden. „Seltene Erkrankungen werden in der medizinischen Ausbildung und Forschung bisher nur randständig behandelt – mit dramatischen Folgen für die rund vier Millionen Betroffenen allein in Deutschland“, sagt Prof. Annette-Grüters-Kieslich, Vorstandsvorsitzende der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung. Um die anwendungsbezogene und patientenorientierte Forschung zu verbessern, sei es erforderlich, dass Ärzte als Clinican Scientists Freiräume erhielten.

Das Forschungskolleg ermöglicht es Ärzten, konkrete patientenorientierte Forschungsvorhaben zu bearbeiten und weiterzuentwickeln. Die Verantwortlichen hoffen, gemeinsame Projekte und Kooperationen der Teilnehmer zu stimulieren. Das Kolleg biete den Teilnehmern einen Einstieg in den Berufsweg als Clinician Scientist. Es ist insgesamt mit einer Million Euro dotiert und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Die Europäische Kommission und 35 Partnerländer haben eine neue Forschungspartnerschaft zu seltenen Krankheiten ins Leben gerufen. Mit einem Budget von über 100 Millionen Euro, davon die Hälfte aus dem EU-Forschungsprogramm Horizon 2020, sollen neue Behandlungs- und Diagnoseinstrumente erforscht werden. Carlos Moedas, Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, sagt: „Patienten mit einer seltenen Krankheit leiden oft unnötig und sterben vorzeitig. Wir müssen noch viel mehr tun, um effektive Behandlungsmethoden zu entwickeln und die Diagnose zu verbessern.“ 
Die neue Partnerschaft umfasst mehr als 130 Einheiten aus 35 Ländern. Sie wird vom französischen Nationalinstitut für Gesundheit und medizinische Forschung INSERM koordiniert und ist Anfang Januar offiziell an den Start gegangen.

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