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20.04.2020

Covid-19-Pandemie Impfstoffforschung: Studierende fordern sozialgerechte Lizenzen

Berlin/Münster/Leipzig (pag) – Studierende der Initiative Universities Allied for Essential Medicines (UAEM) Europe fordern die Bundesregierung dazu auf, den weltweiten Zugang zu zukünftigen Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19 sicherzustellen. Dazu haben sie eine Petition ins Leben gerufen.

Die Bemühungen für die schnelle Entwicklung eines Impfstoffs oder Medikaments zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie laufen auf Hochtouren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dafür im März zusätzliche 145 Millionen Euro bereitgestellt.
Die schnelle weltweite Verfügbarkeit eines Wirkstoffes könnte allerdings durch einige Schwachstellen im derzeitigen pharmazeutischen Forschungssystem verhindert oder erschwert werden. Das befürchten die Studierenden von UAEM. Vielversprechende Wirkstoffe würden in der Regel patentiert und – auch wenn ein großer Teil der Forschung öffentlich finanziert wurde – exklusiv an private Unternehmen lizenziert, kritisieren sie. „Wir können schon jetzt an vielen Stellen beobachten, wie exklusive Lizenzen den Zugang zu lebensnotwendigen Arzneimitteln erschweren“, sagt UAEM-Mitglied Paul Schnase.

De Studierenden verlangen daher in ihrer Petition, dass die Bundesregierung bereits bei der Vergabe von öffentlichen Forschungsgeldern Regeln definiert, die den Zugang und die Bezahlbarkeit von zukünftigen Produkten sicherstellen. Insbesondere sollen öffentliche Forschungsgelder nur dann vergeben werden, wenn exklusive Lizenzen auf die Ergebnisse ausgeschlossen werden. Stattdessen sollen nicht-exklusive Lizenzen und sogenannte sozialgerechte Lizensierungsmodelle („Equitable Licensing“) zur Anwendung kommen. Diese erlaubten unterschiedlichen Herstellern, so UAEM, einen künftigen Wirkstoff schnell weltweit zu produzieren und bereitzustellen.

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