Bundestagswahl Labore wollen Wiedereinführung des Arztvorbehalts
Berlin (pag) – Erhalt der Labordiagnostik als fachärztliche Disziplin und Fortschritte bei der Digitalisierung sind zwei zentrale Forderungen, die die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) an die neue Bundesregierung stellen.
Während der Pandemie habe sich gezeigt, dass die Aufhebung des Arztvorbehaltes für die Erbringung von diagnostischen Leistungen im Wesentlichen nichts zur Erkennung und Einschätzung der Pandemie beigetragen habe. Vielmehr sei der erleichterte Zugang für nicht fachärztliche Leistungserbringer zulasten der Qualität gegangen. „Das war uns vorher auch bewusst, wir haben darauf hingewiesen“, kritisiert der erste Vorsitzende Dr. Michael Müller bei der Vorstellung des Positionspapiers zur Bundestagswahl 2021. Der Verband hofft darum auf die vollständige Wiedereinführung des Arztvorbehalts. Müller betont: „Diese Besonderheit, die es in Deutschland gibt, gilt es zu erhalten, damit Krankenversorgung, Forschung und Lehre auf dem bestmöglichen Niveau bleiben.“
Durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen erhoffen sich die Laborärzte Qualitätsverbesserungen in der Versorgung und appellieren an die zukünftige Bundesregierung, diese zügig weiter voranzutreiben. „Wir haben in der Pandemie gelernt, dass Digitalisierung ein zentraler Erfolgsfaktor ist, weil gerade die rasche Verfügbarkeit von Informationen, insbesondere auf digitalem Wege, es ermöglicht, Auswertungen rascher vorzunehmen“, so Müller. Meilensteine seien die Einführung des digitalen Meldewesens und das Infektionsschutzgesetz gewesen. Potenziale sieht der Verband insbesondere in Medizinischen Informationsobjekten und der elektronischen Patientenakte. Aber auch Verbesserung der Interoperabilität, Standardisierung von Datenstrukturen und Datenkommunikation, Ausbau von Datennetzen mit hoher Übertragungsrate, Datensicherheit zum Schutz vor externen Angriffen und ein ausgewogener Datenschutz stehen auf der Wunschliste für die nächste Legislatur.