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07.01.2019

Umfrage Patienten fürchten Hackerangriffe

Berlin (pag) – Drei von zehn Deutschen haben Angst vor dem Ausfall von Computersystemen im Krankenhaus, jeder Zweite hält zudem die Cyberabwehr in kleinen Krankenhäusern für schwach. Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 1.000 Bundesbürgern.

51 Prozent der befragten Versicherten befürchten, dass gerade kleinere kommunale Krankenhäuser in ländlichen Gegenden schlecht auf einen Angriff aus dem Netz vorbereitet sind. Vergleichsweise gut gewappnet für eine Cyberattacke seien aus Sicht der Studienteilnehmer dagegen Universitätskliniken, Gesundheitszentren oder große Gemeinschaftspraxen und Kliniken in privater Trägerschaft mit mehreren Häusern.
Nur 65 Prozent der Befragten glauben daran, dass der Hausarzt Datenpannen und Datenschutzverstöße an die zuständige Aufsichtsbehörde meldet, und nur 69 Prozent gehen davon aus, dass alle Patientendaten verschlüsselt gespeichert werden. Nachholbedarf in puncto Datensicherheit sehen die Bürger auch bei konfessionellen Krankenhäusern (46 Prozent) und Hausarztpraxen (45 Prozent).
Trotz der Schwachstellen, die Bürger in puncto Datenschutz befürchten, wäre jeder Zweite in Deutschland bereit, über die Gesundheitskarte persönliche Daten mit allen Ärzten und der Krankenkasse zu teilen. Als wichtigste Schutzmaßnahme betrachten die Befragten die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter in Krankenhäusern oder Arztpraxen, wie 87 Prozent bestätigen. Für nahezu ebenso wirkungsvoll halten 85 Prozent der Studienteilnehmer ein standardisiertes Sicherheitskonzept, das alle notwendigen Maßnahmen festlegt und das von einer Instanz wie dem Bundesgesundheitsministerium vorgegeben wird. PwC-Experte Michael Burkhart resümiert: „Hackerangriffe sind das zentrale Risiko in der Gesundheitswirtschaft. Häuser müssen Budget und Personal für Datensicherheit aufstocken“.

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