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06.01.2022

IQWiG Deutlicher Aktualisierungsbedarf beim DMP Herzinsuffizienz

Köln (pag) – Die Ergebnisse der Leitlinien-Recherche des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zeigen: Die meisten Versorgungsaspekte des Disease-Management-Programms (DMP) Herzinsuffizienz sollten überarbeitet und neue Aspekte ergänzt werden.

Den Kölner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge ist derzeit etwa die medikamentöse Therapie mit SGLT-2-Hemmern noch nicht Gegenstand des aktuellen Chronikerprogramms. Die recherchierten Leitlinien heben zudem auf die verschiedenen Formen und Ausprägungen der Herzinsuffizienz ab – als Einschreibungskriterien des DMP wird nur die systolische Herzinsuffizienz berücksichtigt, teilt das Institut mit. Es vermisst darüber hinaus Empfehlungen für den Einsatz von multidisziplinären Behandlungsteams und deren konkrete Aufgaben. Beim Thema Begleiterkrankungen sieht das IQWiG ebenfalls deutlichen Aktualisierungsbedarf.

Ein weiteres Thema des Abschlussberichts ist das multidisziplinäre Entlassmanagement. Die Langzeitprognose der Herzinsuffizienz werde dadurch verbessert. „Da aber trotz der seit 2017 gesetzlich vorgeschriebenen Sicherstellung einer lückenlosen Anschlussversorgung in Form eines Entlassmanagements weiterhin Versorgungsprobleme nach der Entlassung aus dem Krankenhaus bestehen, sollte das Entlassmanagement als neuer Kerninhalt des Versorgungsaspekts 'Kooperation der Versorgungsebenen' für das DMP Herzinsuffizienz definiert werden“, fordern die Autoren. Sie regen außerdem an, Empfehlung von telemedizinischen Maßnahmen ins Programm aufzunehmen.

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