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22.01.2018

Frühe Nutzenbewertung Onkologie hat bei Dossierbewertungen höchste Erfolgsquote

Köln (pag) – Ein Vergleich der Indikationsgebiete bei Dossiers, die beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) 2017 bewertet wurden, zeigt: Die Onkologie liegt weit vorn. Neue Wirkstoffe gegen Krebs weisen mit 60 Prozent belegtem Zusatznutzen die höchste Erfolgsquote auf. Antidiabetika bekommen nur bei 20 Prozent der Wirkstoffe einen Zusatznutzen.

Besonders niedrig ist der Anteil mit Zusatznutzen bei den psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen (zehn Prozent), wie es aus einer Mitteilung des IQWiG hervorgeht.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) komme bei etwa 30 Prozent der Dossierbewertungen zu einem anderen Schluss als das IQWiG – dabei ungefähr gleich oft besser oder schlechter als die Einschätzung des Instituts. „Wichtigster Grund für diese Abweichungen sind neue Informationen aus den Stellungnahmeverfahren zu den IQWiG-Bewertungen, die in die G-BA-Beschlüsse einfließen“, schreibt das Institut in der Mitteilung.
Außerdem stellen die Kölner Experten fest, dass der G-BA und das IQWiG immer häufiger denselben Wirkstoff erneut bewerten müssen, entweder nach einer Befristung oder in einem neuen Anwendungsgebiet. Zudem durchliefen zunehmend mehrere Wirkstoffe für dieselbe Indikation eine frühe Nutzenbewertung. „Je öfter sie nacheinander mehrere Wirkstoffe aus demselben Indikationsgebiet bewerten, desto unübersichtlicher werden die Ergebnisse für die Nutzer. Denn Vergleiche mit bereits erfolgten Bewertungen anderer Wirkstoffe sind im Verfahren nicht vorgesehen“, kritisieren die Kölner Experten. Vergleichende Bewertungen könnten aus ihrer Sicht Ärzte und Patienten bei ihrer Entscheidung unterstützen.

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