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19.04.2023

Darmkrebs Erfolgsaussichten steigen mit höheren Fallzahlen

Köln (pag) – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) findet für mehrere Zielgrößen der Darmkrebs-Behandlung einen positiven Zusammenhang zugunsten höherer Leistungsmengen. Das ist in einem neuen Rapid Report des Instituts nachzulesen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IQWiG stellen für drei Ebenen einen positiven Zusammenhang zwischen der erbrachten Menge und der Qualität der Leistung fest: Am häufigsten untersuchen die eingeschlossenen Studien die Leistungsmenge pro Krankenhaus. Sie finden für neun Zielgrößen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses zugunsten der Krankenhäuser mit höherer Leistungsmenge. Dies betrifft unter anderem die kurz- und die langfristige Sterblichkeit, die Gesamtkomplikationen, das Nierenversagen, die Kontinenzerhaltung, die Krankenhausaufenthaltsdauer und die Re-Intervention.
Auf der Arztebene erkennt das IQWiG in den Studien für drei von sechs Zielgrößen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und Qualität: für die kurzfristige Mortalität, für die Kontinenzerhaltung und für die Krankenhausaufenthaltsdauer.
Auch auf der Ebene der Kombination der Leistungsmenge von Krankenhaus und Ärztin oder Arzt zeigen drei von vier Zielgrößen – Kontinenzerhaltung und kurzfristige Mortalität, operationalisiert als 30- und 90-Tage-Mortalität – einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses zugunsten höherer Fallzahlen.
Lediglich für die gesundheitsbezogene Lebensqualität kann das Wissenschaftlerteam keine Studie identifizieren. Auch für die Auswirkungen von in die Versorgung eingeführten Mindestfallzahlen auf die Qualität des Behandlungsergebnisses liegen keine Studien vor.

Für den Report hat das IQWiG 19 retrospektive Kohortenstudien basierend auf Routinedaten ausgewertet.

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