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25.07.2023

Antibiotika-Knappheit EU verstärkt Maßnahmen vor dem nächsten Winter

Brüssel (pag) – Um die Versorgung mit wichtigen Antibiotika zur Behandlung von Atemwegsinfektionen im kommenden Winter zu sichern, veröffentlichen die Europäische Kommission, die Leiter der nationalen Arzneimittelbehörden und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) mehrere Empfehlungen. Diese zielen unter anderem auf eine Erhöhung der Produktion ab.

Die Empfehlungen sollen die Erstellung einer EU-weiten Liste kritischer Arzneimittel ergänzen. In enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten werde die EU-Kommission Folgemaßnahmen ergreifen, heißt es in einer Mitteilung. Dazu könnte auch die gemeinsame Beschaffung von Medikamenten gehören. „Es ist wichtig, dass wir jetzt Maßnahmen ergreifen, um uns auf den nächsten Winter vorzubereiten und sicherzustellen, dass mögliche Engpässe bei Antibiotika vermieden werden“, sagt EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Mit den Zulassungsinhabern zusammenzuarbeiten, um die Maßnahmen zur Steigerung der Produktion zu intensivieren, lautet eine der Empfehlungen von EMA und der Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA). Außerdem werden Europäische Arzneimittelagentur und Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten die Nachfrage und das Angebot in Zusammenarbeit mit den Unternehmen weiter überwachen. Alle Beteiligten sollen daran erinnert werden, Arzneimittel wie gewohnt zu bestellen und keine Vorräte anzulegen. Die Bevorratung könne die Versorgung weiter belasten und Engpässe verursachen oder verschlimmern. Eine weitere Empfehlung setzt bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit und umsichtigen Verwendung an: „Medizinisches Fachpersonal spielt eine wichtige Rolle, und Antibiotika sollten nur zur Behandlung bakterieller Infektionen verschrieben werden.“

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