Direkt zu:

14.06.2022

Beipackzettel Geschlechtliche Angaben zur Dosierung

Berlin (pag) – Dass Arzneimittel bei Männern und Frauen unterschiedlich wirken, ist nicht neu. Eine Umfrage der Krankenkasse BKK VBU zeigt: Die Mehrheit der Versicherten wünscht sich deshalb, Dosierangaben für Männer und Frauen im Beipackzettel separat aufzuführen.

78 Prozent der Menschen in Deutschland sind noch nie über die unterschiedliche Wirkung von Medikamenten für Männer und Frauen durch ihren Arzt oder Apotheker aufmerksam gemacht worden. Das bestätigen 82 Prozent der Frauen und 75 Prozent der Männer, die an einer repräsentativen bundesweiten Umfrage der BKK VBU teilgenommen haben.

Biologische Unterschiede der Geschlechter, wie etwa verschiedene Fett-, Wasser- und Muskelanteile oder eine unterschiedliche hormonelle Aufstellung von Männern und Frauen spielen dabei eine Rolle. Zudem sind Frauen im Durchschnitt kleiner und wiegen weniger als Männer. Doch trotzdem bleibt dies bei der Dosierung im medizinischen Alltag meist unberücksichtigt, sodass Frauen in Relation zu ihrem Körpergewicht in vielen Fällen eine zu hohe Dosis erhalten. Rund drei Viertel der Befragten halten deshalb geschlechtsspezifische Dosierungsangaben im Beipackzettel für sinnvoll. Dabei fällt auf, dass sich besonders junge Menschen unter 29 Jahren verstärkt für den erweiterten Beipackzettel aussprechen (86 Prozent). Bei den über 60-Jährigen liegt der Anteil etwas niedriger (69 Prozent).

Verwandte Artikel